Carsten Rasner: "Stuttgart ist ein hochattraktiver Standort für die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft."


Think global, act local. Die Steinbeis School of Management and Innovation (SMI) der Steinbeis-Hochschule bietet nun auch Studiengänge in Stuttgart an. Für den Direktor Carsten Rasner ein logischer Schritt.

Für die Steinbeis-SMI beginnt das neue Studienjahr mit einer eigenen Innovation: Sie eröffnen ein Studienzentrum in Stuttgart.

Carsten Rasner: Im Grunde haben wir als Steinbeis unsere Wurzeln ja in Baden-Württemberg. Jetzt geht es aber darum, neben München und Berlin einen weiteren hochattraktiven Standort zu besetzen. Die Region Stuttgart ist ein wichtiger Wirtschaftsplatz in Europa. Zudem folgen wir natürlich einem häufig geäußerten Wunsch unserer Studierenden aus Baden-Württemberg. Ab Herbst 2017 können dort die Bachelor-Studiengänge Marketing Management, Management & Innovation, IT-Management sowie International Management vollständig belegt werden.

... und wenn ich einen Master-Abschluss anstrebe?

In Stuttgart bieten wir die beiden Masterprogramme 
"Management & Innovation“ und 
"Digital Innovation & Business Transformation“ 
ab dem Wintersemester 2017 an.

Letzteres klingt anspruchsvoll. Was muss ich mir darunter vorstellen?

Carsten Rasner, Direktor Steinbeis-SMI
Im Moment findet ein großer Strukturwandel statt: Die Digitalisierung zwingt alle Branchen und Unternehmen - kleine und mittelständische Unternehmen genauso wie Groß-Konzerne -, Mitarbeiter auszubilden, die den Wandel als Chance verstehen und wirklich substanzielle Kompetenzen im Bereich IT und Digitalisierung haben. Gerade in Baden-Württemberg hat man schon im 19. Jahrhundert erkannt, dass man weniger auf Rohstoffe und Landwirtschaft setzen kann, sondern mehr auf Ideen und Menschen. Nicht umsonst ist Baden-Württemberg das Land der Erfinder und Innovatoren – der Unternehmer und Weltmarkteroberer. Dieses Potenzial wollen wir fördern und qualifizieren. 

"Digitale Transformation ist kein vorübergehendes Phänomen. Sie ist längst eine unternehmerische Selbstverständlichkeit – in allen Bereichen und für alle Mitarbeiter."

Beim Thema Elektromobilität hat Baden-Württemberg bisher nicht gerade seine Chancen genutzt.

Das stimmt und da muss man jetzt Gas geben – wenn das überhaupt noch der richtige Begriff ist? Auch als sich vor über 20 Jahren die Medienbranche digitalisierte und ins Netz ging, haben nicht gleich alle erkannt, dass wir es hier mit neuen Ökosystemen, neuen Spielregeln und ganz anderen Anforderung zu tun haben. Genau das passiert jetzt in fast allen Branchen und Funktionen – die Wirtschaft dreht und digitalisiert sich grundlegend.

... und was bedeutet das für die Qualifizierung von Mitarbeitern und Führungskräften?

Es reicht einfach nicht, dass wir die Digital-Kompetenz auf die IT-Abteilung auslagern während der Rest des Unternehmens sich freut, verletzungsfrei Office-Anwendungen zu bedienen. Auch Unternehmenslenker, Marketing-Profis, Kaufleute – eigentlich alle Funktionen und Positionen im Unternehmen – brauchen heute technisches Verständnis und Können. Die Kompetenzen verweben sich. Unternehmen und ihre Mitarbeiter müssen lernen, wie Technik funktioniert und wie sie im zweiten Schritt daraus neue Geschäftsmodelle, Produkte und Services sowie Marketingkampagnen entwickeln können. Deshalb muss man Mitarbeiter umfassend und substantiell qualifizieren, damit sie zu Transformatoren des Wandels im eigenen Haus werden (können). Wer heute in weiten Teilen der Wirtschaft nicht versteht wie Systeme und Software funktioniert – ja, wer gar kein Verständnis von IT und auch Coding hat –  der versteht bald die Welt nicht mehr.

Inwiefern nimmt denn die Steinbeis-SMI selbst den Wandel als Herausforderung an?

Wir sind seit rund zwanzig Jahren eine unternehmerische Business School, die sich als Vermittler, Innovator oder besser als Katalysator zwischen Wissenschaft und Wirtschaft versteht. Deshalb pflegen wir die besondere Fähigkeit, beide Welten zu verstehen und zu befruchten. Mit anderen Worten: Wir wollen die Universität sein, die Praktikern dabei hilft, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse und Instrumentarien zu nutzen, um das Beste für ihr Unternehmen herauszuholen.

Die Autorin Gabriele Spiller ist Medien-MBA-Alumna der Steinbeis-SMI und Journalistin. Im SMI-Blog stellt sie die Steinbeis School of Management and Innovation, ihre Dozenten und Studierenden vor.

Ließ hier Teil 2 des Gesprächs mit Carsten Rasner.


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